Entscheidung im Wettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region“ getroffen: Deutsches Zentrum für Astrophysik – Forschung. Technologie. Digitalisierung. (DZA) kommt in die sächsische Lausitz.
Mit dem finalen Beschluss des Wettbewerbs „Wissen schafft Perspektiven für die Region“, fiel die Entscheidung zur Förderung auf das Deutsche Zentrum für Astrophysik – Forschung. Technologie. Digitalisierung. (DZA). Der Verein für datenintensive Radioastronomie (VdR) war an der Konzeptionierung des DZA von Beginn an maßgeblich beteiligt. Durch die Etablierung dieses nationalen Forschungszentrums werden die ressourcensparende Digitalisierung vorangetrieben, neue Technologien entwickelt und der Wissenstransfer gefördert. Der Mehrwert geht dabei über die lokalen Einflüsse in der sächsischen Lausitz hinaus und wird die technische Souveränität von ganz Deutschland vorantreiben. „Die Astronomie öffnet derzeit neue Fenster zu unserem Kosmos, die nicht nur die Wissenschaft faszinieren, sondern auch als Treiberin von Technologie und Innovation das Potential haben unsere Welt zu verändern,“ so Prof. Dr. Michael Kramer, Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie und Präsident der Astronomischen Gesellschaft.
Als gemeinsame Initiative bringen die gesetzten Schwerpunkte die Astronomie und Astroteilchenphysik noch weiter zusammen. Diese wünschenswerte Synergie wird durch eine Vielzahl an namhaften Wissenschaftlern aus beiden Forschungsbereichen in den Reihen der Antragsteller betont. In dem international agierenden Feld der Astrophysik, wurden und werden technologische Grenzen erreicht und müssen überwunden werden um den wissenschaftlichen Fortschritt sicherzustellen. „Die Astronomie war schon immer eine Hightech-Wissenschaft. Die technologischen Herausforderungen, an deren Lösung das DZA arbeiten wird, bieten vielfältige Anknüpfungspunkte für die regionale Wirtschaft von kleinen Unternehmen bis hin zu großen Industrien.“ erläutert Prof. Dr. Matthias Steinmetz, Sprecher des Vorstandes des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam.
Auch im digitalen Sektor ist schon jetzt absehbar, dass massive Anforderungen in Datenverarbeitung, Computing und Technologieentwicklung entstehen. Diese werden selbst etablierte wirtschaftliche Akteure um Größenordnungen übertreffen, weshalb sich hier viel Potential für Wissenschaft und Gesellschaft entsteht. Hierbei stehen beim DZA auch Green Computing und die ressourcen-sparende Digitalisierung im Fokus. Prof. Dr. Hermann Heßling, Vorsitzender des Vereins für datenintensive Radioastronomie und Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, kommentiert: „Schon heute stellen sich der Astronomie bei der Verarbeitung und Speicherung großer Datenmengen Herausforderungen der Gesellschaft von morgen. Das DZA will wesentliche Beiträge zur ressourcensparenden Digitalisierung Deutschlands leisten.“
Eine weitere wichtige Aufgabe für das DZA wird der Wissenstransfer zur Industrie, Universitäten und außeruniversitären Forschungsorganisationen sein. Mit dem Zentrum für Innovation und Transfer (ZIT) geht das DZA dabei neue Wege der Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft. Die daraus resultierende Akquise von Fachkräften und der Perspektivbildung für junge Menschen in der Region und darüber hinaus bilden eine nachhaltige Kompetenzentwicklung. Prof. Dr. Stefan Wagner von der Landessternwarte Heidelberg und Professor am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg betont: „Astronomie begeistert. Nicht früh genug können wir Interesse an MINT-Fächern wecken. Von der Kita an über Schülerlabore, Fortbildungen für Pädagogen bis zu Programmen für Auszubildende und den wissenschaftlichen Nachwuchs setzen wir auf Bildung.“
Prof. Dr. Günther Hasinger, wissenschaftlicher Direktor der Europäischen Weltraumorganisation ESA, agiert federführend als Gründungsdirektor des DZA. „Dieser Wettbewerb eröffnete neue Perspektiven, für die Regionen in Sachsen und für unsere Gesellschaft – ein wichtiges Zeichen der Zukunft in einer schwierigen Zeit. Nach einem eineinhalbjährigen anspruchsvollen Verfahren, in dem unser Konzept auf Herz und Nieren geprüft wurde, sind wir glücklich, dass wir unser Vorhaben jetzt umsetzen können. Die sächsische Lausitz ist aus vielen Gründen ein idealer Ort dafür“, so Hasinger. „Wir danken allen, die uns unterstützt haben und freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit,“ so Hasinger weiter.
Nach einer dreijährigen Aufbauphase, soll das DZA formal in Betrieb genommen werden. Das Low Seismic Lab, ein Untergrundforschungslabor im Granit der Lausitz, soll hier in Betrieb genommen werden. Dieser Ort der größten seismischen Ruhe soll auch für Industrieanwendungen zur Verfügung stehen.
Außerdem bietet der geplante offene Campus für Spitzenforschung auf dem Kahlbaum-Areal mit den Zentren für Astrophysik und Datenwissenschaften, dem Technologiezentrum und dem Zentrum für Innovation und Transfer eine begehbare Eingliederung in das Stadtbild. Teil des Konzepts ist zudem ein Besucherpark.
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Kontakt:
Ansprechpartner des VdR:
Prof. Dr. Hermann Hessling
+49 30 5019 2681
hessling@htw-berlin.de
Dr. Hans-Rainer Klöckner
+49 228 525 338
hrk@mpifr-bonn.mpg.de
Prof. Dr. Michael Kramer
+49 228 525 278
mkramer@mpifr-bonn.mpg.de
Prof. Dr. Stefan Wagner
+49 6221 54 1712
swagner@lsw.uni-heidelberg.de